Kevelaerer Stundengebet - Lesehore

 LESEHORE

INVITATORIUM
V/. Herr, öffne meine Lippen.
R/. Damit mein Mund dein Lob verkünde.

Die Antiphon wird vorgetragen (und wiederholt).
Gepriesen sei der Gott und Vater Jesu Christi, unseres Herrn, / der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes. 
(sonntags und in der Osterzeit: Halleluja.)

Psalm 94/95

Kommt, laßt uns jubeln dem HERRN, * jauchzen dem Fels unsres Heils!

Laßt uns mit Dank seinem Angesicht nahen, * ihm jauchzen mit Liedern!

(Die Antiphon wird wiederholt.)


Denn ein großer Gott ist der HERR, * ein großer König über allen Göttern.

In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, * sein sind die Gipfel der Berge.

Sein ist das Meer, das er gemacht hat, * das trockene Land, das seine Hände gebildet.

(Die Antiphon wird wiederholt.)


Kommt, wir wollen uns niederwerfen, uns vor ihm verneigen, * laßt uns niederknien vor dem HERRN, unserem Schöpfer!

Denn er ist unser Gott, † wir sind das Volk seiner Weide, * die Herde, von seiner Hand geführt.

(Die Antiphon wird wiederholt.)

Würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! † Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, * wie in der Wüste am Tag von Massa!
Dort haben eure Väter mich versucht, † sie stellten mich auf die Probe * und hatten doch mein Tun gesehen.
(Die Antiphon wird wiederholt.)

Vierzig Jahre war mir dieses Geschlecht zuwider † und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht, * sie kennen meine Wege nicht.
Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: * Sie sollen nicht eingehen in meine Ruhe.
(Die Antiphon wird wiederholt.)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.
Die Antiphon wird wiederholt. 


HYMNUS
Mel. z. B. GL 230 ("Gott, heilger Schöpfer aller Stern")
oder 338 ("Jerusalem, du neue Stadt")
oder 648 ("Du große Herrin, schönste Frau")
Den Erde, Meer und Firmament
verehren, loben, beten an,
der die drei Reiche trägt und lenkt,
ihn birgt Mariens reiner Schoß.

Dem Sonne, Mond und jeder Stern
durch alle Zeiten dienstbar sind,
ihn trägt der Leib der reinen Magd,
vom Hauch der Gnade ganz durchströmt.

Beglückte Mutter, reich beschenkt:
In deinem Schoße schließt sich ein
er, dessen Hand die Welt umfängt,
der Höchste, der das All erschuf.

Dir ward des Engels Botschaft kund,
und du empfingst vom Heil’gen Geist;
aus deinem Schoße trat hervor,
der aller Völker Sehnsucht ist.

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Preis,
Gott, den die Jungfrau uns gebar,
Lob auch dem Vater und dem Geist
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.


PSALMODIE

1. Ant. Kommt zu mir, die ihr mich begehrt, sättigt euch an meinen Früchten. (O: Halleluja.)

Psalm 23/24

Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, * der Erdkreis und seine Bewohner.

Denn er hat ihn auf Meere gegründet, * ihn über Strömen befestigt.

Wer darf hinaufziehn zum Berg des HERRN, * wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?

Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, * der seine Seele nicht an Nichtiges hängt und keinen trügerischen Eid geschworen hat.

Er wird Segen empfangen vom HERRN * und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils.

Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, * die dein Angesicht suchen, Jakob.

Ihr Tore, hebt eure Häupter, † hebt euch, ihr uralten Pforten, * denn es kommt der König der Herrlichkeit!

Wer ist dieser König der Herrlichkeit? † Der HERR, stark und gewaltig, * der HERR, im Kampf gewaltig.

Ihr Tore, hebt eure Häupter, † hebt euch, ihr uralten Pforten, * denn es kommt der König der Herrlichkeit!

Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? † Der HERR der Heerscharen: * Er ist der König der Herrlichkeit.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.

 

Ant. Kommt zu mir, die ihr mich begehrt, sättigt euch an meinen Früchten. (O: Halleluja.)

2. Ant. Wer mich ans Licht hebt, hat ewiges Leben. (O: Halleluja.)

Psalm 45/46

Gott ist uns Zuflucht und Stärke, * als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten.

Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt, * wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres;

mögen seine Wasser tosen und schäumen * und vor seinem Ungestüm Berge erzittern.

Eines Stromes Arme erfreuen die Gottesstadt, * des Höchsten heilige Wohnung.

Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken. * Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht.

Völker tobten, Reiche wankten; * seine Stimme erscholl, da muß die Erde schmelzen.

Mit uns ist der HERR der Heerscharen, * der Gott Jakobs ist unsre Burg.

Kommt und schaut die Taten des HERRn, * der Schauder erregt auf der Erde.

Er setzt den Kriegen ein Ende * bis an die Grenzen der Erde.

Den Bogen zerbricht er, † die Lanze zerschlägt er; * Streitwagen verbrennt er im Feuer.

Laßt ab und erkennt, daß ich Gott bin, * erhaben über die Völker, erhaben auf Erden!

Mit uns ist der HERR der Heerscharen, * der Gott Jakobs ist unsre Burg.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.

 

Ant. Wer mich ans Licht hebt, hat ewiges Leben. (O: Halleluja.)

3. Ant. In Jerusalem findet ihr Trost. (O: Halleluja.)

Psalm 86/87

Der HERR liebt seine Gründung auf heiligen Bergen, * die Tore Zions mehr als alle Stätten Jakobs.

Herrliches sagt man von dir, * du Stadt unseres Gottes:

Ich zähle Rahab und Babel zu denen, die mich erkennen, † auch das Philisterland, Tyrus und Kusch: * Diese sind dort geboren.

Ja, über Zion wird man sagen: † Ein jeder ist in ihr geboren. * Er, der Höchste, gibt ihr Bestand!

Der HERR zählt und verzeichnet die Völker: * Diese sind dort geboren.

Und sie werden beim Reigentanz singen: * All meine Quellen entspringen in dir.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.


Ant. In Jerusalem findet ihr Trost. (O: Halleluja.)


VERSIKEL
V/. Der Herr antwortete dem Engel, der mit mir redete. (O: Halleluja.)
R/. In freundlichen Worten, Worten voll Trost. (O: Halleluja.)


ERSTE LESUNG (1 Chr 17, 1-15)
Aus dem ersten Buch der Chronik. 
Als nun David in seinem Haus wohnte, sagte er zu dem Propheten Natan: Ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, die Bundeslade des HERRn aber steht in einem Zelt. Natan antwortete David: Tu alles, was du im Sinn hast; denn Gott ist mit dir. Aber in jener Nacht erging das Wort Gottes an Natan: Geh zu meinem Knecht David und sag zu ihm: So spricht der HERR: Nicht du sollst mir das Haus bauen, damit ich darin wohne. Seit dem Tag, als ich Israel aus Ägypten herausgeführt habe, habe ich bis zum heutigen Tag nie in einem Haus gewohnt, sondern bin von Zelt zu Zelt, von Wohnung zu Wohnung mitgewandert. Habe ich in der Zeit, als ich bei den Israeliten von Ort zu Ort zog, jemals zu einem der Richter Israels, die ich als Hirten über mein Volk eingesetzt hatte, ein Wort gesagt und sie gefragt: Warum habt ihr mir kein Haus aus Zedernholz gebaut?
Sag also jetzt meinem Knecht David: So spricht der HERR der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide und von der Herde weggeholt, damit du Fürst meines Volkes Israel wirst, und bin überall mit dir gewesen, wohin du auch gegangen bist. Ich habe alle deine Feinde vor deinen Augen vernichtet und ich will dir einen Namen machen, der dem Namen der Großen auf der Erde gleich ist. Ich will meinem Volk Israel einen Platz zuweisen und will es einpflanzen, damit es an seinem Ort wohnen kann und sich nicht mehr ängstigen muss und schlechte Menschen es nicht zugrunde richten wie am Anfang, seit den Tagen, als ich Richter in meinem Volk Israel eingesetzt habe. Ich werfe alle deine Feinde nieder. 
Und ich kündige dir an: Der HERR wird dir ein Haus bauen. Wenn deine Tage erfüllt sind und du zu deinen Vätern gehst, dann werde ich einen von deinen Nachkommen, einen von deinen Söhnen, als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand verleihen. Er wird für mich ein Haus bauen und ich werde seinem Thron ewigen Bestand verleihen. Ich will für ihn Vater sein und er wird für mich Sohn sein. Meine Huld will ich ihm nicht entziehen, wie ich sie dem entzogen habe, der vor dir König war. In meinem Haus und in meinem Königtum werde ich ihm ewigen Bestand verleihen; sein Thron wird für immer bestehen bleiben. Allen diesen Worten gemäß und dieser ganzen Vision gemäß sprach Natan zu David.


ERSTES RESPONSORIUM
R/. Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären. * Sein Name wird sein: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott. (O: Halleluja.)
V/. Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich für alle Zeiten. * Sein Name wird sein: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott. (O: Halleluja.)


ZWEITE LESUNG (1)
Papst Johannes Paul II., aus seiner Predigt am 2. Mai 1987 in Kevelaer. 
Die wirklichen Zentren der Welt- und Heilsgeschichte sind nicht die betriebsamen Hauptstädte von Politik und Wirtschaft, von Geld und irdischer Macht. Die wahren Mittelpunkte der Geschichte sind die stillen Gebetsorte der Menschen. Hier vollzieht sich in besonders dichter Weise die Begegnung der irdischen Welt mit der überirdischen Welt, der pilgernden Kirche auf Erden mit der ewigen und siegreichen Kirche des Himmels. Hier geschieht Größeres und für Leben und Sterben Entscheidenderes als in den großen Hauptstädten, wo man meint, am Puls der Zeit zu sitzen und am Rad der Weltgeschichte zu drehen.
Bei dem Gnadenbild der Gottesmutter in Kevelaer versammelt, schauen wir heute auf Maria, die den König des Himmels und der Erde auf ihrem Arm trägt. Diese Begegnung mit Maria und ihrem Sohn ist für uns ein neuer Anruf, eine Aufforderung zu Besinnung und geistlichem Aufbruch. Hier ist der Ort, wo uns die Botschaft des Evangeliums neu zugerufen wird: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1, 15) [...] Öffnen wir uns wieder neu dieser Botschaft!
Hier am Gnadenort der Mutter des Herrn hören wir das Wort, das Maria bei der Verkündigung des Engels gesprochen hat: „Fiat. Mir geschehe, wie du es gesagt hast“. Marias Geschichte beginnt damit, daß sie DU sagt. Schon damals in Nazareth hat sie jenen Satz gesprochen, den uns dann der Herr selber zu beten gelehrt hat: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“. Maria hat sich bei der Botschaft des Engels nicht in sich verschlossen und verweigert. Sie hatte den Mut zur Hingabe; die Demut, Magd des Herrn zu werden. Und nur deshalb, weil Maria sich dem göttlichen DU geöffnet und seinen Ruf angenommen hat, wird ihr Schoß fruchtbar und darf sie Christus, den Sohn Gottes und Erlöser der Menschheit, gebären. Weil sie Ja zu Gott gesagt hat, wird sie die Mutter eines unendlich großen Volkes, Mutter der Kirche und auch unsere Mutter. [...]
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Marienwallfahrtsorte Zentren, in denen sich die Angehörigen der durch den Krieg verfeindeten Völker zuerst wieder getroffen haben: zum gemeinsamen Gebet und zur gegenseitigen Versöhnung. In Lourdes wurde damals von Bischof Théas die Pax-Christi-Bewegung gegründet. In Deutschland ist sie hier in Kevelaer ins Leben gerufen worden. Die Pax-Christi-Kapelle am Wallfahrtsplatz erinnert in eindrucksvoller Symbolik daran. [...]
Maria ist die Mutter aller Menschen, weil sie die Mutter des Sohnes Gottes ist. Gott ist ja Mensch und damit der Bruder aller Menschen geworden. Über alle Grenzen von Rassen, Nationen und Staaten hinweg reicht der schützende Mantel der Mutter des Herrn. Hier in Kevelaer wird das deutlich. Mit mir, dem Bischof von Rom, sind hier Gläubige aus den verschiedenen deutschen Ländern. Mit uns sind Gläubige aus den Niederlanden, aus Belgien und aus Luxemburg, aus Frankreich, aus Polen und aus zahlreichen anderen Nationen. Was vielen als Traum und Utopie erscheint, hier ist es wahr und wirklich: Grenzen fallen nieder. Menschen kommen zusammen. Fremdheit schwindet. Trennendes weicht. Weil der gemeinsame Glaube die Menschen eint. Weil gemeinsame Hoffnung uns trägt. Weil gemeinsame Liebe uns beseelt. Hier gibt es schon das einige Europa aus den vielen Völkern - das die Politiker mit so unzähligen Schwierigkeiten zu schaffen versuchen. Hier ist das Europa des Glaubens, das es bereits in vergangenen Jahrhunderten gegeben hat. Hier erhebt sich die Hoffnung, daß es ein solches auch künftig wieder geben kann. 

oder: ZWEITE LESUNG (2):
Bischof Dr. Reinhard Lettmann, Meditation „Trosterin der Betrübten“.
Am Wallfahrtsort Kevelaer wird Maria in besonderer Weise als Trösterin der Betrübten angerufen. Die lateinische Anrufung der Lauretanischen Litanei „Consolatrix afflictorum“ sagt deutlicher noch als die deutsche Übersetzung „Trösterin der Betrübten“, um welchen Personenkreis es geht. Die „afflicti“ sind all jene, denen das Leben Schläge versetzt hat, die von Schicksalsschlägen getroffen wurden, die angeschlagen und vom Leben verwundet sind.
Die Votivgaben in Kevelaer zeigen, wie vielfältig die Schläge sind, die Menschen treffen können, und unter welchen Verwundungen sie leiden: körperliche Gebrechen und geistige Behinderungen, tragische Unglücksfälle, plötzlich auftretende Krankheiten und langsam fortschreitendes Siechtum. Andere Votivgaben zeugen von Sorge um Kinder, Leid in der Familie, Arbeitslosigkeit und Not im Berufsleben. Alle diese Schläge drücken uns nieder, sie machen uns das Herz schwer und betrüben uns. Wir meinen zu spüren, wie das helle Licht schwindet und alles in uns und um uns herum trübe wird. Manchmal ist es uns, als verlören wir den festen Halt für unser Leben und als wanke der Boden unter unseren Füßen. 
Menschen, die von den Schlägen des Lebens getroffen und verwundet sind, suchen nach Trost. Der Prophet Jesaia kündet dem Volk Israel, das von schweren Schlägen getroffen und aus der Heimat vertrieben ist, vom Willen Gottes, es zu trösten: „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Herr“ (Jes 40, 1)
Der Wille Gottes, die Geschlagenen zu trösten und ihnen neuen Lebensmut zu geben, geht über die damalige Situation hinaus: „Er gibt den Müden Kraft, den Kraftlosen verleiht er große Stärke, die Jungen werden müde und matt, junge Männer stolpern und stürzen. Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft. Sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt“ (Jes 40, 29-31)
Gott ist der Gott allen Trostes. Der Apostel Paulus preist Gott mit den Worten: „Gepriesen sei der Gott und Vater Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes. Er tröstet uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden“ (2Kor 1, 3-4). Paulus sieht sich als Vermittler des göttlichen Trostes. Das gleiche gilt für Maria, die Trösterin der Betrübten. Sie hat in ihrem Leid Trost gefunden bei Gott. Das gibt auch ihr die Kraft, alle zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch sie von Gott getröstet worden ist. 
Echter Trost besteht nicht darin, daß die Not verharmlost wird: „Es ist ja alles gar nicht so schlimm.“ Das ist kein Trost; denn es ist häufig doch sehr schlimm. Es ist auch kein echter Trost, wenn es bloß heißt: „Schick dich in deine Situation, ertrage sie mit Geduld. Jeder Mensch muß leiden und hat seine Last zu tragen.“ Das Wort Trost hat zu tun mit trauern, Vertrauen und Treue. Der Trost, den Maria uns spendet, gibt uns neuen Boden unter die Füße. Auch in der Betrübnis und Not, bei allen Schicksalsschlägen des Lebens dürfen wir gewiß sein, daß Gottes Treue uns trägt. Wir dürfen auf ihn vertrauen. In seiner Treue verläßt er uns nicht. 
Diese Gewißheit, in der Treue Gottes geborgen zu sein, haben viele Menschen aller Jahrhunderte im Blick auf Maria und auf ihre Fürsprache hin erfahren. Deshalb rufen wir sie an: „Du Trösterin der Betrübten, bitte für uns.“ 


ZWEITES RESPONSORIUM
R/. Sei gegrüßt, Jungfrau Maria, Mutter unseres Erlösers. * Mutter der Kirche und unsere Mutter! (O: Halleluja.)
V/. Lehre uns, Christus entgegenzugehen, unserem wiederkommenden Herrn und Retter. * Mutter der Kirche und unsere Mutter! (O: Halleluja.)


TE DEUM 
(sonntags und an Festen und Hochfesten der Gottesmutter)

Dich, Gott, loben wir, dich, * Herr, preisen wir.

Dir, dem ewigen Vater, * huldigt das Erdenrund.

Dir rufen die Engel alle, * dir Himmel und Mächte insgesamt,

die Kerubim dir und die Seraphim * mit niemals endender Stimme zu:

Heilig, heilig, heilig * der Herr, der Gott der Scharen!

Voll sind Himmel und Erde * von deiner hohen Herrlichkeit.

Dich preist der glorreiche Chor der Apostel; * dich der Propheten lobwürdige Zahl;

dich der Märtyrer leuchtendes Heer; * dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche;

dich, den Vater * unermeßbarer Majestät; 

deinen wahren und einzigen Sohn; * und den Heiligen Fürsprecher Geist.

Du König der Herrlichkeit, * Christus.

Du bist des Vaters * all-ewiger Sohn.

Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht, * bist Mensch geworden, den Menschen zu befreien.

Du hast bezwungen des Todes Stachel * und denen, die glauben, die Reiche der Himmel aufgetan.

Du sitzest zur Rechten Gottes * in deines Vaters Herrlichkeit.

Als Richter, so glauben wir, * kehrst du einst wieder.

Dich bitten wir denn, † komm deinen Dienern zu Hilfe, * die du erlöst mit kostbarem Blut.

In der ewigen Herrlichkeit * zähle uns deinen Heiligen zu.

(Rette dein Volk, o Herr, * und segne dein Erbe;

und führe sie * und erhebe sie bis in Ewigkeit.

An jedem Tag * benedeien wir dich 

und loben in Ewigkeit deinen Namen, * ja, in der ewigen Ewigkeit.

In Gnaden wollest du, Herr, * an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren.

Erbarme dich unser, o Herr, * erbarme dich unser.

Laß über uns dein Erbarmen geschehn, * wie wir gehofft auf dich.

Auf dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. * In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.)


Lasset uns beten.  
ORATION*
Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes, dein Sohn hat am Kreuz die selige Jungfrau Maria, seine Mutter, auch uns zur Mutter gegeben. Höre auf ihre Fürsprache und schenke uns in allen Nöten deinen Trost und deine Hilfe. Durch ihn, unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.
R/. Amen.

* alternativ:
Allmächtiger Gott, wir gedenken der seligen Jungfrau Maria, die du aus allen Menschen erwählt und geheiligt hast. Höre auf ihre Fürsprache und schenke auch uns Heil und Segen aus der Fülle deiner Gnade. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.
R/. Amen.

V/. Singet Lob und Preis. (O: Halleluja.)
R/. Dank sei Gott, dem Herrn. (O: Halleluja.)

Beim Gebet des einzelnen kann dieser Versikel entfallen.




Sext 





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